Leben im Moment

Welcome to the Mojo-Dojo at beingabody.com 🙂

Zu mir kommen immer wieder Klienten mit zunächst sehr körperlichen Symptomen bei denen sich im Laufe der Zusammenarbeit herausstellt, dass diese Symptome daher kommen, dass sich der jeweilige Klient bemüht Dinge die ihn oder sie in ihrem Leben beschäftigen, nicht zu spüren. Der Klient oder die Klientin strengt sich an “Nicht-zu-fühlen” und hält stattdessen irgendwo fest. Im Brustkorb, im Nacken, in den Beinen. Der Klient weiß, oft mit gutem Grund, dass diese Gefühle auf eine Weise zu heftig oder auf eine bestimmte Weise nicht wirklich mit der realen Situation in der sie heute leben bzw. die sie in einzelnen Momenten erleben in Verbindung stehen und befinden sich dadurch in einem Dilemma: einerseits fühle ich es, andererseits ist die Situation vielleicht schon wieder vorbei, aber ich bin noch immer damit beschäftigt. So gehe ich in die nächste Situation, halte mich darin aber wieder auf eine Weise und schon entsteht wieder ein Situation in der ich mich nicht “adäquat verhalte”. Statt im Moment zu agieren beginnt hier (oder vielleicht schon seit Jahren) ein innere Gedankenschleife aus der es schwer ist wieder auszusteigen. Man kann sich leicht vorstellen, dass alleine der Zustand sich in einer solchen Schleife zu befinden dazu führt, dass man sich auslaugt, seine Kräfte und seine Vitalität einbüßt und auf einer Ebene das Gefühl entwickelt sich zu verlieren. In der eigenen Unfähigkeit mit den einzelnen Situationen umzugehen, versucht man die jeweiligen Situationen am besten zu meiden und zieht sich eventuell zurück. Dieser Rückzug erzeugt neuen Schmerz den man nicht fühlen will und so weiter und so weiter.
Auf die eine oder andere Weise kennen viele von uns diese Gefühle. Der Alltag, das Leben, die Gesellschaft mit ihren eigenen unerbittlichen Rhythmen und Gesetzen um uns herum, lassen uns kaum Zeit wirklich zu spüren was denn eigentlich los ist. Teilweise gehen diese Dinge schon so lange vor sich, dass Klienten zu mir kommen, die in diesem Moment kaum noch durchsehen in ihrem eigenen Dschungel aus Gefühlen, Schmerzen, Ängsten und dem unerbittlichen Hämmern ihrer Gedanken, die ihnen Anweisungen zurufen, die aber scheinbar nichts bewirken, sondern den Druck nur erhöhen. Es ist leicht zu sehen wie man dadurch sein Mojo (ich verwende Mojo hier wie “die Lust am Leben”, den “inneren Drive”, die “Ausrichtung”, die “Balance” oder wie man es auch immer nennen will) verlieren kann.
Wir finden also in unserem Alltag oft schlicht nicht mehr den Ort, wo wir uns mal wieder wirklich auf uns selbst und vor allem was in unserem Körper steckt zu widmen. Wir “DENKEN” das sei vielleicht auch nicht so wichtig, irgendwie komisch, peinlich, bizarr oder aber auf jeden Fall ein Eingeständnis unserer eigenen Schwäche (“wer geht denn schon zum Therapeuten – pfff”). Vor allem bei Männern ist das weit verbreitet. Ich selbst musste erst so weit gehen, bis ich fast nicht mehr konnte, bevor ich den Mut aufbrachte wirklich “hinzuhören” – nämlich zu spüren. Stolz ist wichtig, aber eben auch manchmal eine Falle 🙂

Worauf soll dieser Text also hinaus?

Natürlich auf meine Arbeit und den Ort, den ich heute mal den “Mojo-Dojo” nenne, meinen Arbeitsraum. Einen Trainingsraum für den modernen Großstadt-Affen 🙂 – denn das sind wir:
Kreaturen mit der Imaginationsfähigkeiten eines “Gottes”, geboren und oft gefangen in dieser wunderbar zerbrechlichen, ja empfindsamen und letzlich sterblichen Hülle des Körpers (Achtung Poesie!). Ich biete einen Raum, in dem der Fokus darauf liegt wieder wahrzunehmen und zu spüren, was und wie wir uns und unser Leben festhalten.  Statt das Leben und uns zu leben. Aus dem Kopf in den Körper gelangen können und dort lernen können. Profund, praktisch und mit “touch”.
Ich freu mich drauf Euch zu treffen. Liebe Grüße. Adrian